Vom 28.01.2024 bis zum 01.02.2024 begegneten 14 Schüler*innen vom Jahrgang 11 und 13 der Nelson-Mandela-Schule Berlin in Morawa / Polen 20 polnischen Schüler*innen aus Strzegom.
Am ersten Tag, nachdem wir uns in unseren wunderschönen und historischen Zimmern eingerichtet haben, lernten wir uns bei Kaffee und Kuchen die Schüler*innen und die Lehrerinnen aus Strzegom kennen. Danach folgten angeregte Kennlernspiele mit der polnischen Gruppe um das Eis zu brechen. Der Besuch des KZ-Lagers Groß Rosen, am nächsten Tag, zählte zu den bewegenden Momenten unserer Reise. Die Schüler*innen wurden von polnischen Museumsmitarbeiter durch die Ausstellung und über das Gelände geführt auf dem sie nach einer Schweigeminute Gelegenheit bekamen, Blumen für die unzähligen Opfer des Nazi-Terrors abzulegen.
Am Nachmittag konnten die Schüler*innen für ein paar Stunden die Stadt Świdnica gemeinsam entdecken und im Anschluss fuhren wir nach Kreisau. Dort erhielten wie eine Führung zum Thema „Widerstand in der NS-Zeit“ nahe dem „Berghaus“, dem konspirativen Treffpunkt der Widerstandskämpfer*innen des Kreisauer Kreises, wie u.a. Helmut James Graf v. Moltke.
Am nächsten Tag vertieften wir die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit, indem sich die Schüler*innen in deutsch-polnischen Gruppen mit der Verfolgung der verschiedenen Gruppen, also beispielsweise der Homosexuellen, der Sinti und Roma, der politisch Andersdenkenden, der Behinderten, der „Asozialen“, etc. beschäftigten.
Ein besonderes Highlight war die Begegnung mit der Autorin Agnieszka Dobkiewicz, welche mit ihrem Buch „die Mädchen von Groß Rosen“ viel über die Opfer der NS Zeit recherchiert und geschrieben hat und somit viele Fragen aus dieser Zeit beantworten konnte. Den Abend verbrachten wir gemeinsam mit der polnischen Gruppe um ein Lagerfeuer herum. Wer in Morawa übernachtet, kommt in den Genuss die bereits 97-jährige Melitta Sallai kennen zu lernen. Sie wurde in dem Haus geboren und ist eine Zeitzeugin, welche mit ihren Erinnerungen gut wiedergeben kann, wie sie die Zeit von 1933-1945 und nach dem Krieg erlebt hat.
Alle Workshops fanden wiederholt in polnisch-deutschen Gruppen statt, dienten somit der länderübergreifenden Gruppenbildung, dem Dialog und der Möglichkeit des Perspektivwechsels unter den Jugendlichen verschiedener Nationen.
Wir bedanken uns für die finanzielle Unterstützung durch den Berliner Senat und das Deutsch-Polnische Jugendwerk für die Realisierung des Projektes