Am 24.4.24 beging die Nelson-Mandela-Schule den 10. Fashion Revolution Day, nachdem im Jahr die Bekleidungsfabrik Rana Plaza in Bangladesch zusammenstürzte und mehr als 1300 Menschen unter sich begrub. Die zu katastrophalen Bedingungen arbeitenden Schneider mussten rund um die Uhr Kleidung für große europäische Modemarken herstellen, um die Nachfrage der Industrienationen nach Fast Fashion zu bedienen.
Seit zehn Jahren gedenken wir dieser Tragödie, indem wir uns als Schulgemeinschaft der internationalen Fashion Revolution anschließen, die jedes Jahr eine Woche um den Gedenktag stattfindet. Wie in jedem Jahr haben wir auch dieses Mal die Möglichkeit für etwa 125 Schüler*innen eröffnet, zu lernen wie Nähmaschinen fachmännisch bedient werden, indem aus abgelegter Kleidung neue funktionale Gegenstände und Kleiderstücke entstehen. Dabei hat uns der Modedesigner Wilfried Pletzinger und die Hobbyschneiderin Birgit M'Pandzou unterstützt, sowie die Schüler*innen Lotte Holland (11c) und Lian Baumann (10c). Zusätzlich konnten fünf Lerngruppen von der Initiative "Sailors Clean", die vom ehemaligen NMS-Schüler Leander Baumann gegründet wurde, über die Verschmutzung der Gewässer und deren Prävention lernen.
Das Highlight des Tages war sicherlich die Modenschau des Leistungskurses Kunst (12. Jahrgang), dessen Schüler*innen in tagelanger, unermüdlicher Näharbeit aus alter Kleidung neue, sehr individuelle Modeoutfits unter Wilfried Pletzingers Anleitung hergestellt haben. Hierbei ging es bei der Erstellung der Modeentwürfe unter anderem um die Fusion von (Sub-)Kulturen und die Hinterfragung des Ausdrucks von Identität durch Kleidung. Die Oberstufenschüler*innen verstehen sich als Botschafter für Slow Fashion, tragen überzeugt Second-Hand-Kleidung und tauschen Outfits mit ihren Freunden und Geschwiestern.
Das Mode-Upcycling-Projekt fand in Kooperation mit der Jugendkunstschule Charlottenburg-Wilmersdorf statt. Momentan arbeiten die Schüler*innen an der Dokumentation des Projektes auf eigenen Websites, die der Schulgemeinschaft Mitte Juni zur Verfügung gestellt werden, damit die den Entwürfen zugrunde liegenden Konzepte nachvollzogen werden können.
Die ca. 300 Schüler*innen und Lehrkräfte, die der Präsentation der finalisierten Modeentwürfe bei der Modenschau bewohnten, waren sichtlich begeistert und beeindruckt. Alle teilnehmenden Schüler*innen haben am Fashion Revolution Tag ihren Aktionismus zu Nachhaltigkeit bewiesen und mit ihren Projekten einen wichtigen Beitrag zur Fairen Schule geleistet.
