Eröffnung der Anne-Frank-Ausstellung im Treppenhaus der Nelson-Mandela-Schule (P30)/Opening of the Anne Frank Exhibition in the NMS P30 Stairway  

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Am 9.6.2021 wurde in der Nelson-Mandela-Schule am Standort P30 die vom Anne-Frank-Zentrum Berlin konzipierte Ausstellung zu Anne Frank eröffnet, die sich im Treppenhaus - für die gesamte Schulgemeinschaft zugänglich - vom EG zum 1. OG erstreckt. Die sieben besonders gelungen gestalteten, sehr informativen und für alle Schüler*innen leicht zu erfassenden Plakate wurden vom Pädagogischen Team der Klasse 9d, das diese Ausstellung initiiert und kuratiert hat, durch 25 Zitate von Anne Frank (auf Englisch) und sechs QR-Codes, die auf englischsprachiges Informationsmaterial verweisen, ergänzt. Mandy Reinert hatte sich als Kooperationsbeauftragte für Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage bereits seit Langem um die Ausstellungsplakate bemüht, die jedoch erst jetzt, wo alle Schüler*innen der Schule zurückkommen durften, als Ausstellung gezeigt und genutzt werden sollten.

Eröffnet wurde die Ausstellung um 11.30 Uhr vom Schulleiter Herrn Dr. Bauer, dem Klassensprecherteam der Klasse 9d Luna und Jack, von Frau Veronika Nahm, der Direktorin des Anne-Frank-Zentrums Berlin, von Ruth Ur und Lukas Geck vom Freundeskreis Yad Vashem e.V. und vom Klassenlehrerinnenteam Florentine Baumann und Christine von Amelunxen. Im Anschluss an die Eröffnung betrachteten die Schüler*innen sichtbar erschüttert die Ausstellung und erstellten Mindmaps zu Anne Franks Leben, die in den nächsten Wochen erweitert und als Grundlage für ein künstlerisches Arbeiten zu einzelnen Lebensstationen dienen sollen. Gleichzeitig wurde mit dem Lesen der Graphic Novel “Das Tagebuch der Anne Frank” von Ari Folman und David Polonsky begonnen, die auf vielseitige und besonders nachvollziehbare Weise das schwierige Leben der Jugendlichen im Versteck bis zur Deportation im August 1944 illustriert.

Jacks Einführung in die Ausstellung:

“Good day everyone. My name is Jack Luijters and I am one of the class representatives of 9d. Thank you so much for coming. It's an honor for us to have you here at the Nelson Mandela School and we appreciate you taking time out of your day to join us for the opening of the Anne Frank Exhibition at our school. We will be talking about the importance of Anne Frank and it’s relevance today. Anne Frank was a Jewish girl of our age who had to live in inhuman conditions in hiding during the Second World War. She and almost all of her family members were captured and murdered in 1944 by the Nazis. I know most of us would not have been able to live through what she went through. It is always important to remember the Holocaust. Although the Jewish Genocide happened 80 years ago it will remain a tragic event in world history that should never be forgotten and should be a topic especially in our school.  Do not fall into the trap of comparing the historical disaster of the Holocaust with the actual political situation in the Middle East! Living in Germany brings along the responsibility to deal with its unpleasant history and to prevent injustice from happening again. Our school stands for freedom and equality for all. Thank you very much for listening. We hope that you have time to take a good look at the exhibition.”

Lunas Einführung in die Ausstellung:

“Hallo und guten Tag an jede und jeden, der hier heute anwesend ist. Mein Name ist Luna und ich bin ebenfalls Klassensprecherin der 9d. Eure Anwesenheit ist eine große Ehre für uns und wir schätzen es sehr, dass ihr euch heute Zeit genommen habt, in die Nelson-Mandela-Schule zu kommen. Heute reden wir über die Bedeutung von Anne Frank und ihre Bedeutung gegen das Vergessen des Holocausts. Anne Frank war ein Mädchen in unserem Alter, das in den 30er und 40er Jahre aufgrund ihres jüdischen familiären Hintergrunds verfolgt wurde und jahrelang mit ihrer Familie im Verborgenen leben musste, bis sie von den Nazis abgeholt wurde. Während ihres Lebens im Versteck hat sie ein Tagebuch geschrieben, das später von ihrem Vater, der als einziger aus der Familie überlegt hat, veröffentlicht wurde. Es ist sehr klar, dass sich viele gar nicht vorstellen können, welche Erlebnisse Anne durchgemacht hat. Obwohl das alles bereits 80 Jahre her ist, ist Annes Geschichte eine tragische Geschichte, die niemals vergessen werden sollte. Wir sollten besonders in unserer Schule den Gräueltaten des Nationalsozialismus gedenken, weil wir als Schule den Namen für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde tragen. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.”

Die Klasse 9d wird die Ausflugstage vor den Sommerferien nutzen, um das Jüdische Museum (16.6.2021) und das Anne-Frank-Zentrum (21.6.2021) zu besuchen und einen Stadtteilrundgang durch das Viertel der Erinnerungen (Bayerisches Viertel) mit Audioguide zu unternehmen (17.6.2021). Im kommenden Schuljahr wird die Ausstellung im Treppenhaus durch eigene Schüler*innenarbeiten ergänzt und Kooperationsprojekte mit dem Freundeskreis Yad Vashem e.V. sind geplant.

Florentine Baumann